Der Morgen fing schon komisch an...
Ich hatte nachts wieder ein paar Mal kontrolliert, ob das schnarchende Etwas im Bett wirklich mein Frauchen ist, aber ansonsten hatte ich wunderbar in meiner Box geschlafen. Auch die morgendliche Gassi-Runde war noch völlig normal.
Aber als wir wieder zu Hause ankamen, verschwand mein Frauchen in so einer merkwürdigen, eckigen Box mit milchigen Schiebetüren. Dann klang es auch noch so, als würde es darin wie verrückt regnen. Ja – hallooo – das ging ja wohl gar nicht. Wie kann die mich denn einfach alleine lassen? Da musste ich erst mal ordentlich protestieren. Fiepen reichte für diese Schweinerei nicht mehr hin, da musste ich doch mal ordentlich jaulen, damit Frauchen mal begriff, was sich gehört und was nicht! Ich konnte mir hier ja nicht alles gefallen lassen… Tse!
Es wirkte auch, denn nach nur 10 Minuten kam Frauchen wieder zum Vorschein, war aber klatschnass. Ich half ihr fleißig beim Abtrocknen indem ich die Füße und Beine trocken leckte. Frisch gestylt
drehten wir eine lange Runde im Park. Ich habe wieder eine neue Ecke kennengelernt; Frauchen nannte das „Skaterbahn“. Da gab es ganz viele Hindernisse, die ich hinauf und auch wieder
hinunterlaufen konnte. Es gab auch viele Stellen, von denen ich mal runterspringen konnte. Dort lag auch noch richtig viel Pulverschnee, mit dem mich Frauchen im einstaubte. Ich sage euch, das
war eine Freude!!! Erst als ich langsam müde wurde, gingen wir wieder nach
Hause.
Ach, neue Hunde habe ich auch wieder kennengelernt. So langsam finde ich die gar nicht mehr ganz so schlimm. Ich verziehe mich zwar immer noch zwischen Frauchens Beine, aber ich weiß ja jetzt, dass Frauchen sich darum kümmert, dass die anderen nicht zu schnell auf mich zu kommen. Ich lasse nun fast alle Hunde an mir schnuppern und auch ich prüfe dann, ob bei denen alles in Ordnung ist.
Nachdem ich nun ausgepowert war, holte Frauchen diese merkwürdige schwarze Matte aus ihrer Wohnung, auf der ich seit gestern schon rumtoben durfte. Diese Matte legte sie nun auf die Rücksitzbank vom Auto und spannte sie zwischen den Kopfstützen ein. Mir schwante ja irgendwie schon was…
Ich verzog mich sicherheitshalber mal unter das Auto, aber – es war mir ja schon fast klar - ich hatte keine Chance: Ruckizucki saß ich schon auf der Rücksitzbank und Frauchen nahm vorne
Platz. Ich versuchte es mal kurz mit Fiepen, aber dann ergab ich mich in mein Schicksal, machte es mir bequem und genoss die Fahrt.
Beim Fressnapf stiegen wir wieder aus: Ich sollte nun endlich mein Geschirr bekommen, mit dem ich sicher im Auto angeschnallt werden konnte. Eine fremde Frau half uns beim Aussuchen und Anpassen. Das war zwar nicht schlimm aber irgendwie laaaangweilig…
Danach durfte ich mich im Fressnapf noch etwas umschauen. So viele leckere Gerüche… Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hingehen sollte! Wir trafen auf eine kleine Spitz-Hündin. Das schwarze Fell war mir gar nicht geheuer, aber als sie sich gelangweilt von mir abwendete, konnte ich das nicht auf mir sitzen lassen und sprintete hinterher. Ein paar Minuten lang erkundeten wir den Fressnapf gemeinsam.
Da ich nun schon wusste, dass Frauchen im Auto auf Fiepen nicht reagiert, versuchte ich es auf dem Rückweg mal mit Jaulen. Aber das half auch nicht wirklich – das einzige, was ich zu hören bekam, war ein knappes „Stopp“.
Zuhause angekommen scheuchte mich Frauchen noch mal kurz in den Park, aber nachdem ich ein Bächlein gemacht habe, durfte ich schon rein zum Fressen und ausgiebigen Erholen.
Ich schlief so lange, dass Frauchen langsam unruhig wurde. Schließlich hatte sie um 14 Uhr einen Termin zur Manuellen Therapie. Und ich durfte mit! Frauchen packte eine gemütliche Decke und einen Kauknochen ein und so waren die 20 Minuten Therapie gar nicht langweilig. …außerdem fragte ich mich die ganze Zeit, was dieser Typ da mit meinem Frauchen macht…
Als wir wieder zu Hause waren, brauchte ich noch ein bisschen Bewegung, weshalb wir uns wieder auf den Weg zu Apotheke machten. Frauchen führte mich so geschickt über das Gelände eines ehemaligen Altenheims, dass ich erst hinterher realisierte, dass ich ein paar Stufen rauf- und auch runtergelaufen war. Wir balancierten wir auch ein paar Mal und ich habe mich ganz ohne Zögern auf ein Gitterrost gestellt! Jawoll – ich bin nämlich mutig!
Aber das andere Rost vor der Apotheke, das mochte ich immer noch nicht; da musste mich Frauchen wieder tragen. Drinnen fühlte ich mich aber schon wohler als gestern. Allerdings war das Medikament, das Frauchen brauchte immer noch nicht da, also würden wir in den nächsten Tagen wohl noch Mal dort hingehen.
Zuhause wusch Frauchen Wäsche und hängte sie auf, aber das interessierte mich gar nicht. Pöh – Arbeit! Dafür bin ich doch nicht da… Später zauberte sie ein neues Spielzeug aus einer Schublade. Das war irgendwie Ei-förmig und bunt. Das rollte ganz seltsam über den Boden. Ich fand das zwar superspannend und war auch sehr neugierig, aber ich blieb lieber noch auf Sicherheitsabstand und bellte es ein paar Mal an. Das komische Ding muss ich mir erst noch eine Weile ansehen...
Abends bekam Frauchen Besuch: Ihre Freundin Manuela kam vorbei. Am Anfang ignorierte sie mich (ich glaube, das hat ihr Frauchen so befohlen), aber später spielte, knuddelte sie mich und gab mir Leckerlis. Ich mag Manuela!
Wir sind auch mit Manuela zusammen noch mal Gassi gegangen. Da hat uns ein großer, dunkler Hund erschreckt, der plötzlich aus dem Nichts angerast kam. Frauchen nahm mich schnell hoch und so war ich dann in Sicherheit.
Als Manuela nach Hause musste, gingen auch wir ins Bett – es war ja auch schon ganz schön spät…