Nun hatte es auch die kleine, freche Cataleya erwischt: Sie musste die Schulbank drücken. Heute fand ihre erste Welpengruppen-Stunde statt. Ganz kurz schaute sie sich am Anfang das Geschehen an. Dann legte sie wie gewohnt los: Zu allen anderen Welpen und Menschen hinlaufen. Alle anspringen. Alle bespielen - ob die nun wollen oder nicht. Überzwergig werden. ...
Aber auch die ganzen Spiel- und Agility-Geräte erforschte und bezwang sie mit meisterhaftem Mut: Trampoline, kleine Treppe, Steg, A-Wand, Brücken, Tunnel, Hängebrücke,... Alles kein Problem. Einzig das Bällebad fand sie nicht ganz so toll. Aber mit ein paar Leckerli als Anreiz lief sie auch dort problemlos durch.
Die erste Lerneinheit neben dem Vertrauen, dass an Frauchens Seite nix Schlimmes passieren kann, lautete "kommen". Auch das machte Cataleya super. Sie kam jedesmal, wenn sie gerufen wurde. Ob sie auch so eine Trainingsstreberin wird, wie ich? Dann heißt das ja noch lange nicht, dass es in der freien Wildbahn auch alles so klappt...
Nachmittags hatte ich dann auch noch eine Unterrichtsstunde. Damit die kleine Maus nicht so lange draußen bleiben und frieren musste, hatte Frauchen eine Unterbringung organisiert: Bei für Cataleya völlig fremden Menschen in einer völlig fremden Umgebung mit zwei ausgewachsenen Boxer-Rüden und einer großen schwarzen Hündin. Völlig egal. Cataleya zeigte sich wieder völlig unbeeindruckt, erkundete selbstständig (Frauchen und ich waren längst schon wieder weg.) die Behausung, machte es sich auf dem Sofa bequem und schlief. Einzig die beiden Pferde beeindruckten Cataleya.
Zuhause läuft auch alles super: Mehrmals am Tag spielen und rangeln wir beide. Das macht mir inzwischen schon genauso viel Spaß wie mit Nelly. Zwischendurch wird gemeinsam gekuschelt und die Nächte verbringen wir auch gemeinsam in einer Box. Frauchen fragt sich schon, warum sie das Geld für eine zweite Box ausgegeben hatte...
Zwischendurch, wenn die Lütte mal wieder überdreht, bekommt sie deutliche Ansagen. Entweder von mir, oder aber, wenn sie was anderes anstellt, dann von Frauchen. Sie sagt immer, solche Ansagen hätte ich erst mit einem halben Jahr bekommen. Aber Cataleya fordert das jetzt schon ein.
Draußen passte ich ja sowieso schon immer gut auf. Seit Cataleya da ist aber noch mehr. Ich muss je schließlich allen sagen, dass sie zu mir gehört und dass sie mit keinem anderen spielen darf. Frauchen gefällt das gar nicht und motzt mich dann immer an. Blöd...
Cataleya ist auch bei unseren Spaziergängen allem Neuen gegenüber voll aufgeschlossen: Alle Menschen und Hunde will sie begrüßen. Wie die aussehen, ist ihr dabei total egal. Vor allem, wenn uns Kinder begegnen, kann Frauchen sie kaum davon abhalten, dort hin zu laufen. Alle Hunde werden fleißig und ausdauernd von Cataleya bespielt. Wenn sie da mal eine ungeduldige Ablehnung erhält, quiekt sie zwar manchmal, aber eigentlich ist sie davon nicht nachhaltig beeindruckt.
Auch wenn wir mal etwas für Cataleya völlig Neues entdecken und Frauchen das mit ihr gemeinsam erkunden will, schaut Cataleya sie immer nur ungläubig an: "Und deswegen machst du hier so einen Zirkus???"
Ich bleibe dabei: Cataleya ist eine aufgeschlossene, selbstbewusste, ziemlich freche und total liebenswerte Krawallnudel!